21.5 Die äusseren Genitalien



Differenziertes Stadium des männlichen Geschlechts


Unter der Wirkung von Androgenen wird die Differenzierung und Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane ab dem 3. Monat sichtbar.

Der Genitalhöcker wird länger und daraus bildet sich der Penis. Auch die Urethrafalten verlängern sich nach ventral. Zwischen diesen erstreckt sich der Sinus urogenitalis und bildet die Urethrarinne, welche mit Endoderm ausgekleidet ist. Der Boden dieser Rinne verdickt sich durch epitheliale Proliferation und bildet die Urethraplatte, die vorübergehend die Urethragrube ausfüllt.
Später bildet sich erneut eine Grube, und die beiden Urethrawülste fusionieren. Dieser Abschnitt wird zur Pars spongiosa der Urethra, welche im vorderen Teil des Penis vorerst blind endet.
Im hinteren Teil formen sich die Genitalwülste zum Skrotum um.

Erinnerung

Abbildungs indifferenten Stadien


Aus den fusionierten Urethrawülsten entsteht im Penis ein erektiles mesenchymatöses Gewebe, die Pars spongiosa penis. Eine ringförmige Furche grenzt am distalen Penisabschnitt die Glans ab. Oberhalb der Pars spongiosa penis entstehen die beiden Corpora cavernosa und vervollständigen so das erektile Gewebe des Penis.

Die beiden Genitalwülste fusionieren ebenfalls in der Mitte und bilden das Skrotum. Die Verschmelzungslinie am Penis und Skrotum wird Raphe mediana genannt.
Abb. 57 - Differenzierte äussere männliche Genitalien, ca. 10. Woche  Legende

Abb. 57
Verlängerung des Tuberculum genitale und Bildung der Penisanlage. Proliferation am Grund der Urethralrinne, welche durch die Urogenitalfalten begrenzt ist.


Abb. 58 - Differenzierte äussere männliche Genitalien, ca. 12. Woche Abb. 59 - Differenzierte äussere männliche Genitalien, ca. 14. Woche  Legende

2
4
5
7
8
Urethrarinne
Fusionierte Urethrawülste
Penis
Genitalwülste
Skrotum


9
10
11
12
Raphe mediana (ano-genital)
Meatus urinarius
Perineum
Anus

Abb. 58
Zunehmende Fusion der Urethrafalten am ventralen Rand des Penis von hinten nach vorne. Diese Fusion bildet die definitve Pars spongiosa Urethrae, die kurz vor dem Ende des Penis blind endet.

Abb. 59
Die beiden Genitalfalten fusionieren ebenfalls in der Mitte und bilden das Skrotum. Die Verschmelzungslinie des Skrotums und des Penis nennt man Raphe mediana.



Im Laufe des 4. Monats entstehen zwei ektodermale Invaginationen an der Penisspitze. Erstens bildet sich ein solider Epithelstrang von der Spitze des Penis und verbindet sich mit der blind endenden Pars spongiosa Urethrae auf Höhe der ringförmigen Furche. Sobald sich dieser Epithelstrang kanalisiert hat, spricht man in diesem Abschnitt von der Urethra glandis mit dem Meatus urinarius.
Die zweite zirkuläre Epitheleinsenkung, Lamella glandaris, bildet das Praeputium, welches zur Zeit der Geburt noch mit der Glans verklebt ist, sich aber im Laufe der Kindheit davon löst.


Abb. 60 - Penis , Praeputium, Pars spongiosa Urethrae, ca. 12. Woche Abb. 61 - Penis , Praeputium, Pars spongiosa Urethrae, ca. 14. Woche  Legende

1
2
3
4
5
6
Epitheleinsenkung der Glans Penis
Praeputium Epitheleinsenkung Praeputium
Corpus cavernosum
Corpus spongiosum
Pars spongiosa Urethrae


1

2
Pars glandis urethrae mit Fossa navicularis
Praeputium Epitheleinsenkung resorbiert

Abb. 60
In der Pars spongiosa urethrae bildet sich erektiles Gewebe, das Corpus spongiosum, welches sich bis in die Glans penis erstreckt. Oberhalb davon vervollständigen die beiden Corpora cavernosa dieses erektile System des Penis.

Abb. 61
Die beiden Epitheleinsenkungen an der Glans Penis werden ab der 14. Woche durchgängig und stellen die Verbindung zwischen der Pars spongiosa und glandis der Urethra her.



Übersichtstabelle

Vergleichende Übersichtstabelle der Differenzierung der äußeren Genitalien beim Mann und bei der Frau.
Bildung der Testes und der Genitalien

Animation

Entwicklung des Penis



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