Grundsätzlich hat der Embryotransfer bei kleinen Wiederkäuern eine sehr geringe Bedeutung. Prohibitiv wirken sich offensichtlich ökonomische Aspekte aus, sind die Erfolgsquoten doch an sich gut. Aus technischer Sicht besteht ein einziger, aber gewichtiger erschwerender Faktor. Grösse und anatomische Verhältnisse stellen bei kleinen Wiederkäuern eine zwingende Indikation für eine chirurgische Gewinnung und Übertragung der Embryonen dar.
Spendertiere können wie das Rind mit PMSG oder FSH superovuliert werden. Die Empfänger werden mit Progesteron (intramuskuläre Injektion oder intravaginale Spirale) und anschliessender Brunstinduktion mit PGF2a synchronisiert. Die Embryonengewinnung erfolgt schon 3 bis 4 Tage nach dem Östrus über eine ventrale Laparatomie. Der Uterus wird aber nicht eröffnet, sondern mit einem flexiblen Katheter über den Eileiter erreicht. Die Embryonen werden auf demselben Weg herausgespült.
Die Embryonen werden untersucht und beurteilt (Klassifizierung in 6 Stadien), bevor sie entweder transferiert oder konserviert werden. Sowohl die Kryokonservierung wie auch die Vitrifikation wurden bereits mit Erfolg angewendet, mit kleinen Anpassungen des Rinder-Gefrierprotokolles. Die Konservierbarkeit der Embryonen stellt also nicht den Grund für die seltene Anwendung des ETs bei Schafen oder Ziegen dar.
Werden die frischen oder aufgetauten Embryonen transferiert, geschieht dies chirurgisch. Die Embryonen werden entweder in den Eileiter oder über diesen ins Uteruslumen verbracht.
Die Zahlen vom Jahr 2007 belegen (Tabelle), dass sich der Embryotransfer bei den kleinen Wiederkäuern in Europa nicht durchsetzen konnte und dies wohl auch in Zukunft nicht wird. Insgesamt wurden in ganz Europa nur 134 Ziegenembryonen gewonnen.
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