Die Furchung bezeichnet die Teilung der Zygote nach deren Befruchtung in Abhängigkeit des Dottergehalts und der Dotterverteilung. Die Furchung des Vogeleis ist partiell diskoidal.
Die Furchung beginnt noch vor der Bildung der Lamina continua und endet in etwa mit der Eiablage.
Der Zellkern der Vogeleizelle liegt unter der Plasmamembran und ist durch einen kleinen weissen Fleck auf der Dotterkugel gekennzeichnet.
Die Keimscheibe entwickelt sich oberflächlich am animalen Pol des Dotters (diskoidale Furchung). Die ersten Furchungen strahlen vom animalen Pol meridional aus und trennen die Zellkerne nur durch sich von der Oberfläche des Dotters einsenkende Furchen (partielle Furchung). Die meridionalen Furchen strahlen zwar in Richtung des vegetativen Pols aus, erreichen diesen aber nicht. Die erste meridionale Furche wird Primärfurche, die zweite Kreuzfurche genannt, da sie rechtwinklig zur Primärfurche verläuft. Die nächsten Furchungen entstehen durch die Seitenfurchen, die den äquatorparallelen Breitenkreisen der Erde entsprechen und zur Gitterzeichnung führen. Bei der Morulagrösse von 16 Zellen werden durch die Seitenfurchen die inneren acht Zellen zum Embryo und die acht peripheren Zellen zum Trophoblasten. Die Blastomeren isolieren sich durch von den Furchen ausgehende Membranzubildungen zu einzelnen Zellen mit je einem Kern.
Durch die einsetzenden oberflächenparallelen Radiärfurchungen entstehen mehrere Zellschichten. Am Ende der Furchung stellt sich die Morula scheibenförmig, mit geringer Schichtung und mit gitterförmiger Oberflächenzeichnung dar. Aufgrund ihrer Form wird sie nun Keimscheibe genannt und liegt der ungefurchten Dotterkugel auf.
Unter der Keimscheibe entsteht durch die Verflüssigung des Eidotters die Subgerminalhöhle, die Keimscheibe und Dotterkugel voneinander trennt. Die Verflüssigung des Dotters kommt durch Wasseraufnahme aus dem Eiweiss zustande. Die peripher liegenden Blastomeren bilden den extraembryonalen Anteil und werden zu den Embryonalhüllen. |