10.1 Frühe Entwicklung und Implantation


Der Trophoblast


Im Laufe der Implantation differenziert sich der Trophoblast in zwei Schichten:
der Synzytiotrophoblast (ST)
der Zytotrophoblast (ZT)

Quiz

Quiz 09


Der Synzytiotrophoblast bildet eine externe mehrkernige Schicht ohne Zellgrenzen (Synzytium). Er entsteht aus der Fusion der Zellen des Zytotrophoblasten. Seine Zellen infiltrieren die Epithelzellen der Uterusschleimhaut. Durch Apoptose (programmierter Zelltod) werden Lücken geschaffen, durch die die Blastozyste weiter in das Endometrium eindringt.
Der Zytotrophoblast hingegen besteht aus einer unregelmässigen Schicht von ovoiden einkernigen Zellen und liegt direkt unter dem Synzytiotrophoblasten.


Abb. 3 - Implantation 6.-7. Tag Abb. 4 - Implantation 7-8. Tag  Legende

1
2
3
4
Uterusschleimhautepithel
Hypoblast
Synzytiotrophoblast (ST)
Zytotrophoblast (ZT)


5
6
Epiblast
Blastozystenhöhle

Abb. 3
Freie Blastozyste (nach der Auflösung der Zona pellucida) in der Phase der Adplantation an die Uteruswand (6. bis 7. Tag nach Ovulation). Die Trophoblastzellen des embryonalen Pols differenzieren und vermehren sich und bilden den invasiven Synzytiotropho-
blasten. Der abembryonale Pol besteht aus Zytotrophoblasten-
zellen.
Abb. 4
Didermische embryonale Scheibe (Hypoblast und Epiblast) nach 8 Tagen. Zu beobachten ist das Erscheinen der Amnionhöhle im Epiblasten. Der ST verfolgt weiterhin seine invasive Aktivität im mütterlichen Gewebe


In der Mitte der 2. Woche erscheinen im ST extra-zytoplasmatische Vakuolen. Sie werden sich zu Lakunen zusammenschliessen. Diese Lakunen sind ursprünglich mit Gewebeflüssigkeiten und Uterussekreten gefüllt.


Abb. 5 - Implantation 8. Tag Abb. 6 - Implantation 9. Tag  Legende

1
2
3
4
5
6
7
Synzytiotrophoblast (ST)
Zytotrophoblast (ZT)
Epiblast
Hypoblast
Blastozystenhöhle
mütterliche Blutkapillare
Amnionhöhle


8
9
10
11
Amnioblasten
Fibrinpfropf
Trophoblastlakune
sich vermehrender Hypoblast

Abb. 5, Abb. 6
Vollständige Implantation des Embryos im Endometrium und Abdeckung des Implantationsortes durch einen Fibrinpfropf. Die Amnionhöhle erweitert sich und eine Zellschicht (Amnioblasten) trennt sie nun vom ZT. Die Hypoblastzellen fangen ebenfalls an, sich zu vermehren
5b. Extra-
zytoplasmatische Vakuolen erscheinen im ST und vereinen sich zu Lakunen.


Nach und nach wächst der ST aufgrund der lytischen Aktivität in die Gefässwände (Kapillar, Venulen) der Uteruswand ein. Das darin zirkulierende Blut verteilt sich in den Lakunen 5c.


Abb. 7 - Implantation 9-10. Tag Abb. 8 - Implantation 10-11. Tag  Legende

1
2
sich vermehrender Hypoblast
Erodierte mütterliche Kapillare


3
4
5
6
7
8
Extra-embryonales Retikulum
Heuser´sche Membran
Amnionhöhle
Zytotrophoblast
Synzytiotrophoblast
Lakune, gefüllt mit Blut

Abb. 7, Abb. 8
Die zerstörerische Aktivität des ST erreicht die Kapillaren des Endometriums. Das mütterliche Blut fliesst in die Lakunen ein. Der ST umhüllt die mütterlichen Kapillaren, erweitert sein Lakunennetzwerk und bildet einen arteriellen Speicher und ein venöses Abflusssystem



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