Im Laufe ihrer Entwicklung dehnen sich die Axonen der Neuroblasten über erhebliche Distanzen hinweg aus. Oft folgen sie dabei verschlungenen Wegen, um die Verbindung zu ihren Zielorganen ausserhalb des ZNS sicher zu stellen (Muskeln, Drüsen, Rezeptoren oder synaptische Verbindungen mit anderen Neuronen). Die aktive Wegsuche geht vom Wachstumskegel aus. Dieses freie Ende stellt eine vorübergehende, bewegliche Struktur dar, deren Aufgabe es ist, die extrazelluläre Umgebung zu erkunden. Zudem spricht es auf verschiedene lösliche und membrangebundene Signalmoleküle an. Letztere scheinen dem Wachstumskegel durch Beeinflussung von Wachstumsgeschwindigkeit und Ausbreitungsrichtung den Weg zu weisen. Die Oberfläche des Wachstumskegels besteht aus abgeflachten Membranblättern, den Lamellipoden, von denen feine, Zelladhäsionspunkte aufweisende Filopodien ausgehen. Diese Fortsätze enthalten Actinfilamente und Myosinfilamente, die sich rhythmisch kontrahieren (vidéo: 2.1 Mb.). Sobald der Wachstumskegel das Zielorgan erreicht hat, erfährt er Veränderungen des Cytoskeletts, sein Wachstum kommt zum Stillstand, er flacht sich ab und bildet die Synapse. Dabei gilt es zu beachten, dass die somatischen sensiblen und motorischen Neurone in direkten synaptischen Kontakt mit ihrem Zielorgan treten, während die vegetativen Nervenzellen ihre Neurotransmitter aus einer gewissen Entfernung zum Ziel freisetzen (synapses à distance, synapses en passant).
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