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22.7 Stammhirn Entwicklung des Rhombencephalons (Myelencephalon - 5. Hirnbläschen und Metencephalon - 4. Hirnbläschen)
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Das Stammhirn stellt die rostrale Fortsetzung des Rückenmarks dar. Es entwickelt sich von caudal nach cranial aus dem Myelencephalon (5. Hirnbläschen), dem Metencephalon (4. Hirnbläschen) und dem Mesencephalon (3. Hirnbläschen).
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Abb. 48 - Abkömmlinge der Hirnanlage beim Erwachsenen, Ansicht eines Medianschnitts von links |
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Legende |
1
2
3
4
5
4+5
6
7 |
Telencephalon
Diencephalon
Mesencephalon
Cerebellum
Pons
Metencephalon
Myelencephalon (Bulbus spinalis, Medulla oblongata)
Rückenmark |
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I
II
III
A |
Prosencephalon
Mesencephalon
Rhombencephalon
Stammhirn |
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Abb. 48
Diese Abbildung vermittelt einen Gesamteindruck der Gliederung des ZNS durch den Vergleich der embryonalen Anlagen Ende der Fetalentwicklung mit den definitiven Strukturen beim Adulten. Beachte, dass das Stammhirn (A) Abkömmlinge von Mesencephalon (II) und Rhombencephalon (III) umfasst, das Prosencephalon (I) jedoch nicht dazugehört.
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Auf jeder dieser 3 Ebenen (Myelencephalon, Metencephalon, Mesencephalon) lassen sich die von der Entwicklung des Rückenmarks bekannten allgemeinen Charakteristika wiederfinden, namentlich die zentrale, peri-ependymale Lage der Perikaryen (graue Substanz) und die periphere Anlagerung der Bündel myelinisierter Neuriten (weisse Substanz).
Allerdings bestehen die folgenden drei gewichtigen Unterschiede:
- Die Ausweitung des Hohlraumsystems zum IV. Ventrikel (Rhombencephalon)
- Die Entstehung der Kerngebiete des Stammhirns und der Hirnnerven durch Auswanderung von Neuronen in die weisse Substanz auf Kosten der peri-ependymalen grauen Substanz
- Die Bildung der grauen Substanz des Cerebellums in Form der tiefen Kleinhirnkerne und der oberflächlichen Kleinhirnrinde durch Auswanderung von Neuroblasten.
Das Kleinhirn entsteht aus den dorsalen Anteilen des Metencephalons und kann deshalb aus embryologischer Sicht dem Stammhirn zugerechnet werden. Das Kleinhirn steht mit den übrigen Anteilen des Stammhirns über die drei Kleinhirnstiele (Pedunculi cerbellares) in Verbindung. Der untere Kleinhirnstiel zieht zum Myelencephalon, der mittlere zum Metencephalon (Pons) und der obere zum Mesencephalon.
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Die Beschäftigung mit der Entwicklung der verschiedenen Hirnbläschen des Stammhirns offenbart eine zunehmende Cephalisation, die sich im Auftreten suprasegmentaler Strukturen äussert. Diese Strukturen stellen dem Rückenmark übergeordnete Schalt- und Assoziationszentren dar. Als Schnittstelle zu Rückenmark und peripherem Nervensystem stellen sie die Integration und die Koordination der neuronalen Signale sicher. Dabei handelt es sich in erster Linie um die diffuse Formatio reticularis, welche sich vom Myelencephalon bis zum Diencephalon ausdehnt, um den Nucleus ruber 18, die Substantia nigra, die Kerngebiete der Vierhügelplatte und um die Olivenkerne in der Medulla oblongata.
Bei der Erörterung der Embryogenese der verschiedenen Hirnbläschen soll jeweils zwischen der Entwicklung des Dachs und jener des Bodens unterschieden werden. Analog zur Situation im Rückenmark entwickelt sich Ersteres aus dem dorsalen Teil des Neuralrohrs während Letzteres aus dessen ventralem Teil hervorgeht.
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