7.2 Die dreiblättrige Keimscheibe (3. Woche)



Das paraxiale Mesoderm und die Differenzierung der Somiten


Der paraxiale Mesoderm stammt von Epiblastzellen, die im Bereich des Primitivknotens bzw. des kranialen Anteil des Primitivstreifens eingewandert sind. Es bildet Paare epithelialisierter Mesenchymsegmente in Zylinderform, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Neuralrohr und der Chorda dorsalis stehen. Ab Beginn der dritten Woche werden diese Zylinder von kranial nach kaudal in Somitomeren segmentiert (Metamerisation). Jeder besteht anfänglich aus einem pseudostatifizierten Epithel, das um eine zentrale Höhle, dem Somitozöl, angeordnet ist.

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Die Metamerie beruht auf der Aufteilung des ursprünglichen Embryos in mehrere Segmente.



Ausser den Somitomeren 1 bis 7, die keine Somiten bilden, die aber an der Bildung des Mesoblasten der Schlundbögen beteiligt sind, bilden die anderen Somitomere 42 bis 44 Somiten in kranio-kaudaler Richtung. Dabei werden ab dem 25. Tag 3-4 Somiten pro Tag gebildet 9.
Beim Menschen werden 42-44 Somitenpaare 9 - 13 längs des Neuralrohrs gebildet. Diese reichen von der kranialen Region bis zum Schwanz des Embryos. Mehrere kaudale Somiten verschwinden wieder, weshalb letztendlich noch 35-37 Somitenpaare gezählt werden können.
Die Anzahl vorgefundener Somiten wird in diesen Entwicklungsstadien zur Altersbestimmung verwendet.
Abb. 14 - Evolution des Mesoblasten  Legende

1
2
3
4
5
6
Paraxiales Mesoderm
Intermediäres Mesoderm
Seitenplattenmesoderm
Neuralrinne
Ektoblast
Endoblast

Abb. 14
Transversalschnitt am 25. Tag. Zu sehen ist die Differenzierung des Mesoblasten in das paraxiale, intermediäre und Seitenplatten-
mesoderm



Abb. 15 - Entstehung des intraembryonalen Zöloms, ca. 23. Tag Abb. 16 - Erscheinen der Somitomeren
ca. 25. Tag
 Legende

1
2
3
4
5
6
Paraxiales Mesoderm
Intermediäres Mesoderm
Seitenplattenmesoderm
Chordafortsatz
Schnittrand des Amnion
Intraembryonales Zölom


7
8
9
10
Endoblast
Ektoblast
Somatopleura mit Ektoderm
Splanchnopleura mit Endoblast

Abb. 15
Transversalschnitt durch 23 Tage alten Embryo. Man erkennt die ersten Spalträume des zukünftigen intraembryonalen Zöloms.

Abb. 16
Transversalschnitt mit Dorsalansicht um den 25. Tag. Die zylindrischen Zellansammlungen des paraxialen (bildet die Somitomeren) und intermediären Mesoderms (Ursprung des urogenitalen Systems) sind erkennbar.



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Die Somiten sind embryonale Übergangsorgane, die durch die Segmentierung des paraxialen Mesenchyms gebildet werden. Sie organisieren sich ohne Zelldifferenzierung (primäre Organe). Sie sind für die segmentale Organisation des Embryos zuständig und tragen zur Restrukturierung des Embryos bei. Sie enthalten das Zellmaterial für das Achsenskelett (Sklerotome), der quergestreiften Muskulatur des Halses, des Rumpfes und der Extremitäten (Myotome), sowie das der subkutanen Gewebe und der Haut (Dermatom). Die Somiten sind Voraussetzung für die Metamerie. Die metamere Aufteilung der Wirbelsäule, des Neuralrohrs, der Rumpfwand und des Thorax (Rippen) hängt von der ordentlichen Anlage der Somiten ab.

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