17.2 Lymphatisches Gewebe



Thymus


Im Thymus reifen aus Stammzellen die T-Zellen heran. Sie wandern in die sekundären Lymphorgane aus und wirken dort als immunkompetente Zellen für die Abwehr des Körpers gegen Infektionen. Der Thymus ist ein Kopfdarmderivat aus der 3. und 4. Schlundtasche. Sein Stroma entsteht aus Epithelzellen sowohl ektodermaler als auch endodermaler Herkunft.

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Abb. 8 - Embryo im Stadium 13 (ca. 32 Tage)  Legende

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Thyroidea und Foramen caecum
1. Pharyngealbogen (Mandibularbogen)
Aorta dorsalis (paarig)
Neuralrohr
Anlage des Thymus
1. Pharyngealfurche (Anlage des äusseren Ohres)
2. Pharyngealfurche
Eingang zum Sinus cervicalis

Abb. 8
Um die Verhältnisse im Kopfdarm besser darstellen zu können, wurde ein Querschnitt auf Höhe der Pharyngealbögen gelegt. Man schaut auf den ventralen Teil der Mund/Rachenhöhle. Die aussen sichtbaren Pharyngealfurchen entsprechen im Innern den Pharyngealtaschen.

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Abb. 9 - Thymusentwicklung  Legende

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Mandibularbogen
Hyoidbogen
Eingang zum Sinus cervicalis
3. Schlundtasche
4. Schlundtasche
Foramen caecum
Thyroidea
Sinus cervicalis
Thymus (Anteil 3. Schlundtasche)
Thymus (Anteil 4. Schlundtasche)

Abb.9
Aufsicht auf den Querschnitt in Abb. 8


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Im Kopfdarmbereich sind die Verhältnisse kompliziert (Überblick über die wichstigsten Derivate des Kopfdarms).



Bis zur sechsten Woche ist der Thymus rein epithelial. In den nächsten Wochen wird er von einwachsenden Mesenchymsepten eingebuchtet. So entstehen Pseudolobuli, die im Zentrum miteinander kommunizieren. Das mesenchymale Anlagematerial bildet im weiteren die zahlreichen zum Teil erweiterten perivaskulären Räume, die für den Zelltransport in und aus dem Thymus von Bedeutung sind. Im vollentwickelten Organ sind das für die Reifung der T-Lymphozyten verantwortliche thymus-epitheliale Gewebe und die perivaskulären Räume zwar eng verflochten aber stets durch eine Lage flacher Epithelzellen mit Basallamina gegeneinander abgegrenzt, die Thymus-Blutschranke. Das Anlagematerial für die nichtepithelialen Stromazellen (Vorläufer der Makrophagen) und die freien Zellen des Thymus (präthymische Stammzellen der T-Lymphozyten) kommen aus embryonalen Blutbildungszentren (Leber, Milz, Knochenmark). Sie erscheinen im Thymus ab der 9 Woche und besiedeln ihn vorerst relativ gleichmässig. Seine Funktionsfähigkeit erlangt der Thymus (Histologisches Bild) erst, wenn sich Rinde und Mark differenziert haben. Erste Anzeichen dieser Differenzierung finden beim Feten ca. ab 12 Wochen statt, und sind mit ca. 4 Monaten abgeschlossen. Mit dieser Differenzierung siedeln sich die jungen Thymozyten in der Rindenregion an.


Abb. 10 - Aufbau des Thymus (ohne T-Zellen)  Legende

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A
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Thymuskapsel
Thymus-nurse-cells
Bindegewebssepten mit Blutgefässen
subkapsuläres Epithel (Blut-Thymusschranke)
kortikale Epithelzellen
medulläre Epithelzellen
Dendritische Zellen (aus Knochenmark)
Hassall'sches Körperchen (Histologisches Bild)
Makrophagen (vom Knochenmark)
Kortex
Medulla

Abb. 10
Die Lymphozyten-
Vorläufer kommen in der Rinde dichtgedrängt vor. sie sind eng assoziiert mit den "Thymic-nursing-
cells. Ihre Differenzierung erfolgt durch Wanderung in die Markregion, wo die Zellen lockerer arrangiert sind. Daneben besteht der Thymus aus kortikalen und medullären Epithelzellen. Die einzelnen Läppchen werden durch eine Reihe kleinerer Epithelzellen umsäumt, welche die Thymus-Blut-
Schranke bilden. Auch siedelt sich eine grosse Anzahl Makrophagen im Thymus an, die wie die Thymozyten von hämatopoietischen Stammzellen von der Leber bzw. vom Knochenmark stammen.

Illustration

Gleiches Bild mit T-Zellen



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Für die weitere Entwicklung der Thymozyten in T-Zellen spielt das Thymusstroma eine entscheidende Rolle. Die Epithelzellen des Thymusmarks sezernieren Chemokine (auf englisch: MDC = Macrophage-derived chemokines), welche die unreifen Thymozyten chemotaktisch anlocken, d.h. die Thymozyten exprimieren binding sites, die für diese MDC hochspezifisch sind. Wahrscheinlich sind diese MDC für die Reifung der Thymozyten (Interaktives Schema, 41 kB) während ihrer Wanderung von der Rinde ins Mark zuständig. (5)



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