Die Schichten der fetalen und der maternalen Plazenta sind bei allen Tierarten prinzipiell die gleichen. Je nach Spezies finden aber gravierende Veränderungen statt, bei denen einzelne Schichten abgebaut werden. Die fetalen Schichten, die ungeachtet des Interaktionstyps immer vollständig erhalten bleiben, beinhalten das fetale Endothel, das Mesenchym (Somatopleura) und das Chorionepithel (Trophoblast).
Auf der maternalen Seite bereiten sich das Endometrium und seine Schleimhaut nach der Ovulation auf eine mögliche Trächtigkeit vor. Hierzu wird die Uterusschleimhaut durch das Progesteron in die Sekretionsphase versetzt. Das Endometrium tritt in die rezeptive Phase ein und entwickelt sich zur Placenta materna. Die maternalen Anteile der Interhämalschranke umfassen also die Lamina epithelialis, die Lamina propria und das maternale Endothel. Dadurch entsteht eine spiegelbildliche Anordnung der sechs Anteile der Interhämalschranke.
Das Chorionepithel kann in zwei unterschiedlichen Gestalten auftreten, als Cytotrophoblast und als Syncytiotrophoblast. Der Cytotrophoblast besteht aus voneinander getrennten Einzelzellen und verhält sich in der Regel nicht-invasiv. Liegt das Chorionepithel als Cytotrophoblast vor, so bleibt das maternale Endometrium bei der Interaktion meistens vollständig erhalten. Beim Syncytiotrophoblast hingegen kommt es durch Fusion benachbarter Zellen zu einer vielkernigen Cytoplasmamasse. Dieses Syncytium verhält sich invasiv und baut das Endometrium je nach Interaktionstyp bis zu den Gefässendothelien oder den Gefässlumina ab. Die Diplokaryocyten der Wiederkäuer können als milde Form der Syncytiumbildung betrachtet werden.
Die Barrierefunktion der Plazenta wird vor allem durch die fetalen Anteile wahrgenommen. Das fetale Endothel ist die Hauptbarriere für Hämoglobin, Ferritin und Albumin. Der Trophoblast besitzt Rezeptoren für die erleichterte Duffusion und transportiert aktiv Aminosäuren und Elektrolyte. Ausserdem werden Erythrozyten mittels Endozytose zum Feten transportiert.
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