Die weiblichen Geschlechtsorgane sind ab der Pubertät periodisch wiederkehrenden Veränderungen unterworfen. Für die Beschreibung der Vorgänge werden die Bezeichnungen Ovarial-, Genital-, Geschlechts- oder Brunstzyklus verwendet. Um alle wesentlichen Veränderungen einzuschliessen, soll im Folgenden der Begriff „Sexualzyklus“ verwendet werden.
Der Sexualzyklus bildet eine notwendige Voraussetzung für die Fortpflanzung. Für einen Unterbruch des Zyklus gibt es physiologische wie pathologische Gründe. Zu ersteren zählen Trächtigkeit oder Laktationsanöstrie, zu letzteren zahlreiche Erkrankungen endokrinologischer oder gynäkologischer Art. Ein altersbedingtes Ausbleiben der zyklischen Veränderungen wird bei den domestizierten Haustieren im Gegensatz zum Menschen (Menopause) kaum beobachtet. Trotzdem verbringen viele gesunde, fertile weibliche Tiere den Hauptteil ihres Lebens ohne regelmässige zyklische Aktivität, da die juvenile Periode, die anöstrischen Gestationsperioden und die anöstrischen Laktationsperioden mehr Zeit in Anspruch nehmen als die kurzen Intervalle der zyklischen Aktivität bis zum Eintritt der nächstfolgenden Trächtigkeit.
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